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Minister motiviert MenschenRäume

24.08.2023

Manfred Lucha zu Gast beim Quartiersprojekt der Stadt Mengen

Die Engagierten der MenschenRäume mit Minister Manfred Lucha (Fünfter von links), Johanna Benz-Spies (vorn, Zweite von links) und den Mitarbeitenden der Stadt Mengen Sabine Reger (Dritte von rechts) und Nikolai Hepp (Vierter von links).
Die Engagierten der MenschenRäume mit Minister Manfred Lucha (Fünfter von links), Johanna Benz-Spies (vorn, Zweite von links) und den Mitarbeitenden der Stadt Mengen Sabine Reger (Dritte von rechts) und Nikolai Hepp (Vierter von links).

Mengen / Sozialminister Manfred Lucha (Bündnis90/Die Grüne) ist auf Sommertour. Dabei machte er Halt im Mengener Rathaus, um sich persönlich von den MenschenRäumen zu überzeugen. Wie er über das Projekt denkt?

Der Weg der Engagierten und des Ministers hat von Blochingen nach Rosna, Rulfingen, Ennetach bis hin nach Beuren und Scheer geführt. Und all das innerhalb von 30 Minuten. Möglich war das im Mengener Rathaus, wo unterschiedliche Stationen aufgebaut waren.

Mitglieder der jeweiligen Teams stellten die Leuchtturmaktionen der einzelnen Ortsteile vor. Den Start machten Renate Sigmund und Sabrina Knaus, gefolgt von Sandra Kugler, Cordula und Charis Frick über Monika Wölfle, Dieter Feurer, Kordula und Dominik Rapp zu Bernd Waibel, Christina Selbherr und Stefan Remensperger, den Abschluss bildeten Angelika Pfeiffer und Iris Auer. Gemeinsam zeigten sie, dass die Reihe der Engagierten lang ist, die Angebote vielfältig: Egal, ob es um ein Kinderbuch, Tanzkurse, Fahrradtouren, Malerei oder der Gründung einer Landjugend geht.

Eines prägt jedoch alle, und zwar die niederschwellige Herangehensweise. So sind alle Menschen aufgerufen, einfach vorbeizukommen, ganz ohne Zwang. Diverse Offene Treffs laden an allen Standorten zur Begegnung ein. Cordula Frick, Engagierte und Ortsvorsteherin in Rosna, erzählte davon, dass beim Pizzaessen mit Jugendlichen von einem Teilnehmenden gelobt wurde, gehört zu werden, egal welche Meinung vertreten wird. Das sei wichtig und ein Ziel der MenschenRäume: allen einen Platz zu geben und die Bedürfnisse aller zu hören.

Dafür eignet sich auch der Coffe to stay im Kinderhaus Mühlgässle, den Christina Selbherr aus Beuren initiierte. Zunächst war Ortsvorsteher Stefan Remensperger nicht überzeugt vom Projekt MenschenRäume, schließlich gäbe es eine funktionierende Ortsgemeinschaft, heute sieht es allerdings anders. Er ist vom Skeptiker zum Befürworter geworden. Ortschaftsrat Dieter Feurer aus Ennetach sieht in den MenschenRäumen auch die Chance, alte Rivalitäten und Grenzen zwischen den Orten einzureißen. Hierfür seien die Austausche in der Impulsgruppe ideal.

Erich Spies, Vorsitzender vom Blochinger Wichtele, dem zivilgesellschaftlichen Partner der Stadt Mengen in Sachen Quartiersentwicklung, ergänzt, dass die Quartiersarbeit noch einen weiteren, essenziellen Sinn hat: Die Demokratie und die offene Gesellschaft zu erhalten. Er sprach davon, dass die Menschen miteinander diskutieren sollen, ohne Vorurteile und mit Respekt voreinander. Das Projekt, das Hauptinitiatorin Johanna Benz-Spies auf die Beine gestellt und durch die Pandemie manövriert hat, schaffe es, die unterschiedlichsten Menschen an einen Tisch zu bringen, lobt Spies.

Ähnlich bewertete Manfred Lucha (Bündnis90/Die Grüne), Minister für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg, die MenschenRäume. Er sprach allen Engagierten seinen Dank aus. Lucha gab sich tief beindruckt von der Quartiersarbeit und wie es die Mitarbeitenden und Engagierten schaffen, die Menschen zu integrieren. „Sie vergessen niemanden“, so seine Feststellung. Er riet Benz-Spies und dem Team: „Tue Gutes und rede darüber!“. Außerdem motivierte der Minister, weiterzumachen, um die offene Gesellschaft und die Demokratie zu erhalten.

Als Anreiz stellte er weitere Finanzierungen in Aussicht, denn er wolle sich dafür einsetzen, dass das sogenannte Quartiersmanagement dauerhaft vom Land unterstützt wird. Zusichern konnte er dies aber nicht.

Abrundend gab Nikolai Hepp, Leiter des Bereichs Soziales der Stadt Mengen, einen kurzen Überblick über die weitere Entwicklung der Quartiersarbeit, die sich nun auch auf die Kernstadt erstrecken soll. Einziges Manko: Die passenden Räume für die MenschenRäume zu finden. „Die sind überall Mangelware“, fasste Feurer zusammen. Optimistisch, dass auch dieses Problem gelöst wird, gab sich Sabine Reger, Hauptamtsleiterin der Stadt Mengen.