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First Responder - Qualifizierte Ersthelfer bei der Feuerwehr in Mengen

Was sind First Responder?

First Responder (“Erst-Eintreffender” oder „Erster Antwortender“) sind medizinisch ausgebildete Ersthelfer der Feuerwehr.
Mit dem First-Responder-System soll das therapiefreie Intervall, d.h. die Zeit vom Auftreten eines Notfalls bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, durch qualifizierte Erste Hilfe überbrückt werden. Dieses System stellt keinesfalls eine Konkurrenz zum Rettungsdienst dar, sondern soll das schwächste Glied der Rettungskette (Erste Hilfe) schließen, um eine optimale Versorgung von lebensbedrohlich Verletzten bzw. Erkrankten zu gewährleisten.
Je nach Bundesland ist das First-Responder-System bereits schon langjährig bewährt. Vorreiterrollen haben die Bundesländer Bayern und Hessen übernommen. Aber auch in Baden-Württemberg gibt es bereits erfolgreich funktionierende First-Responder bei den Feuerwehren. Da die Feuerwehren mit einem gut ausgebauten, flächendeckend funktionierenden Alarmierungssystem ausgerüstet sind, besteht die Möglichkeit, das therapiefreie Intervall am effektivsten zu verkürzen.

First Responder bei der Feuerwehr Mengen

In Mengen ergänzen sich die HvO-Gruppe des DRK Mengen und die First-Responder der Feuerwehr in ihrer Tätigkeit. Die Gruppe entstand Anfang des Jahres 2009 nach einer Anfrage des DRK Ortsvereins Mengen Mengen. Mehr Info über die Entstehung der First Responder finden Sie weiter unten.

Derzeit wechseln sich beide Organisationen in ihrem Dienst wöchentlich ab. Die Helfer der Feuerwehr stehen somit eine Woche lang rund um die Uhr für Notfälle zur Verfügung. Alarmiert wird per Sammelruf. Es gibt keine feste Dienstplaneinteilung mehr. Die ersten drei Einsatzkräfte rücken mit dem Vorausrüstwagen (oder alternativ bei Belegung) mit dem ELW aus. Einem Teamleiter (mindestens Rettungshelfer) stehen zwei Mann zur Seite. Das Dreier-Team erlaubt eine permanente qualifzierte erste Hilfe am Patient eine parallele Lagemeldung mit evtl. Nachforderung, das Einweisen nachfolgender Kräfte sowie die Vorbereitung und Unterstützung beim Transport. Die Rettungswagenbesatzung und das First-Responder-Team arbeiten so Hand in Hand für den Notfallpatienten.
Der First Responder-Gruppe stehen derzeit ein Rettungsassistent, vier Rettungssanitäter, fünf Rettungshelfer und fünfzehn Sanitätshelfer (San-Kurs A und B, teilw. C) zur Verfügung.
Die First-Responder versehen ihren Dienst ausschließlich ehrenamtlich und erhalten keinen Kostenersatz oder Verdienstausfall. Derzeit werden pro Jahr (bei 26 Wochen Bereitschaft) rund 40 bis 50 Notfälle abgearbeitet.

Den First Respondern stehen drei identische Notfallausrüstungen auf dem Mehrzweckfahrzeug, dem Vorausrüstwagen und dem Einsatzleitwagen zur Verfügung. Diese beinhalten je Fahrzeug:

  • Notfallkoffer Atmung (u.a. 2l-Sauerstoff, Beatmungsbeutel, Intubation, Larynxtuben, iGel, Güdeltuben, Absaugung, usw.)
  • Notfallkoffer Kreislauf (u.a. Nellcor Pulsoximeter, Blutzuckermessung, Fieberthermometer, Blutdruckmessgerät, Stethoskop, Infusion, Laborset, usw.)
  • Notfallkoffer für Pädiatrische Notfälle (Beatmungsbeutel für Säuglinge und Kleinkinder, Klebelektroden für Pulsoximeter, Fieberthermometer, usw.)
  • AED Heartsave 6s von Primedic mit EKG-Funktion, SpO2-Messung
  • Verbandsmaterial und Stiff-Neck Erwachsene und Kinder

Wie kam die Feuerwehr Mengen zu einer weiteren Spezialaufgabe?

Was Anfang des Jahres 2008 als Ersatz für den nachts nicht mehr besetzten Rettungswagen in Mengen gedacht war, hat sich zwischenzeitlich als verlässlicher Bestandteil des Rettungswesens in Mengen etabliert.
Zu Beginn des Jahres 2008 wurde die 24 Std-Bereitschaft des RTW-Standorts in Mengen aus Kostengründen durch den Bereichsausschuss gestrichen. In der Zeit von 17.00 Uhr bis 7.00 Uhr war der RTW in Mengen nicht besetzt und die Bevölkerung somit auf Hilfe von den Wachstandorten Sigmaringen (rd. 17 km), Pfullendorf (rd. 18 km) oder Bad Saulgau (16 km) angewiesen.

Alle Interventionen der DRK-Bereitschaft und der Stadt Mengen halfen nichts. Der RTW war ab dem 01.01.2008 nur noch tagsüber zwischen 07.00 Uhr und 17.00 Uhr hauptamtlich besetzt.
Die DRK-Bereitschaft übernahm daher ab 2008 mit einem speziell angeschafften Fahrzeug und der entsprechenden Notfallausrüstung die Erstversorgung bei allerlei Notfällen im Stadtgebiet, den Teilorten sowie darüber hinaus zu Zeiten, zu denen der RTW nicht planmäßig besetzt war. Die Einsatzzahlen machten schnell deutlich, dass diese HvO-Gruppe notwendig war. Überrascht durch die Vielzahl der Einsätze (im ersten Jahr knapp 200!) kamen die ehrenamtlichen Helfer des DRK ziemlich schnell an ihre Belastungsgrenze. Der Dienst wurde 7 Tage die Woche von 17.00 Uhr bis 07.00 Uhr geleistet.

Die Überlegungen zur Gründung der First Responder-Gruppe bei der Feuerwehr Mengen wurde nach einer Anfrage der DRK Bereitschaft Mengen angestoßen. Aufgrund personeller Engpässe im Dienstplan des HvO-Systems traten die Verantwortlichen an die Feuerwehr und hier insbesondere an die Rettungstaucher der Feuerwehr Mengen heran, die zeitgleich auch Mitglied bei der DRK-Wasserwacht sind. Es gab den konkreten Wunsch einer Unterstützung durch die sanitätsdienstlich ausgebildeten Taucher (damals San A und B). Zudem waren einige Feuerwehrmänner als Zivildienstleistende beim DRK zur Rettungshelfern oder Rettungssanitätern ausgebildet worden.
Nach internen Besprechungen, Rückfragen bei der Stadtverwaltung und nach Rücksprache mit dem Kreisbrandmeister hatte sich die Feuerwehr Mengen dazu entschieden, die Ergänzung des HvO-Systems des DRK (auch aus versicherungsrechtlicher Sicht) durch eine eigene First-Responder-Gruppe zu bewerkstelligen. Hierzu sollten alle Mitglieder (auch Nicht-Taucher) die Möglichkeit erhalten, am First-Responder-System teilzunehmen.
In enger Abstimmung mit dem DRK und der örtlichen Bereitschaft wurde ab Anfang 2009 nunmehr die Aus- und Weiterbildung der First-Responder organisiert. Die Stadtverwaltung stellte die notwendigen Mittel zur Beschaffung der Ausrüstung bereit und erhält die Einsatzfähigkeit auch darüber hinaus bis heute. Anfangs wurden die Bereitschaftszeiten mittels festem Dienstplan abgedeckt.
Nach massiven Interventionen seitens der Stadt und aufgrund der hohen Einsatzzahlen der HvO-/FR-Gruppen (zusammen rd. 250 Einsätze pro Jahr) konnte der Rettungswagen seit 2012 wieder 24 Std. besetzt werden. Aufgrund der guten geographischen Lage im Landkreis ist der RTW-Standort in Mengen nunmehr als Überlandhilfe in alle Teile des Landkreises unterwegs. Sowohl das DRK als auch die Feuerwehr haben sich daher entschieden das HvO-/FR-System weiter zu führen. Die Helfer stehen nunmehr im wöchentlichen Wechsel zwischen DRK und Feuerwehr an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr als Ergänzung zur Verfügung, wenn in Mengen und Umgebung ein Rettungswagen nicht zur Verfügung steht.

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