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Feuerwehr Mengen zurück im Erdbebengebiet

18. Okt 2021

Besuch im Erdbebengebiet von Petrinja und Budicina

Ende 2020 waren elf Mitglieder der Feuerwehr Mengen im Katastropheneinsatz in Kroatien, nachdem ein Erdbeben mit Epizentrum in der Kleinstadt Petrinja die Gespanschaft Sisak-Moslavina, in der die Mengener Partnerstadt Novska liegt, erschütterte.
Im Rahmen der Auszeichnung der Feuerwehr Mengen für ihren humanitären Einsatz mit der „Urkunde der Menschlichkeit“ konnten Frank Seeger und Christian Zielke zusammen mit dem Novskaer Feuerwehrkommandant Zlatko Pjes nochmals ins Einsatzgebiet fahren.
Beim Besuch auf der Feuerwache in Petrinja bedankte sich der dortige Kommandant persönlich für die Unterstützung aus Mengen während des Einsatzes. Allein im Raum Petrinja gab es durch das Erdbeben rund 4500 Einsatzstellen. Zusammen mit den Bereichen Sisak und Glina dürften es über 12000 gewesen sein. Nachdem klar gewesen sei, dass dies die örtlichen Kräfte nicht alleine schaffen würden, sei beabsichtigt gewesen, auch Hilfe aus dem europäischen Ausland anzufordern. Dies sei auf höherer Ebene jedoch abgelehnt worden. Neben logistischer Unterstützung aus Slowenien war die Feuerwehr Mengen die einzige internationale Hilfe, die auch bei der Abarbeitung der Einsätze mitgeholfen habe, weswegen der Einsatz der Mengener Kräfte sehr gut aufgenommen wurde. Bei einem Rundgang in der stark beschädigten Altstadt wurde nochmals deutlich, wie schwierig die Lage immer noch ist. Viele Menschen wohnen in Notcontainern, von denen es aber immer noch nicht ausreichend gibt. Zwischenzeitlich wurden zwar alle Gebäude statisch überprüft und mit einer Ampelkennzeichnung versehen, um zu signalisieren, ob die Gebäude benutzt werden können, bis auf Weiteres gesperrt sind oder nicht mehr benutzt, bzw. abgerissen werden müssen. Leider fehlt es derzeit an Handwerkern, Baumaterialien und vor allem an der finanziellen Unterstützung, wie man beim Besuch des Dorfes Budicina erfahren musste. In diesem Dorf waren die Einsatzkräfte aus Mengen zwei Tage lang mit Sicherungsarbeiten an den Dächern beschäftigt. Während einer alten Dame, der die Feuerwehr den beschädigten Kamin abgebaut hatte, einen neuen Kamin durch freiwillige Helfer erhielt, wartet eine andere Familie, die ein Notdach mit Folie erhielt, noch immer auf Unterstützung. Nach zehn Monaten beginnt die Folie langsam undicht zu werden und finanzielle Hilfe für ein neues Dach ist nicht in Sicht. Allen war es jedoch ein Anliegen, sich nochmals für die Hilfe zu bedanken. Da zu Beginn alle Einsatzkräfte sich auf Petrinja konzentrierten, waren die Kräfte aus Novska und Mengen, die ersten, die dann auch im Hinterland in den Dörfern zur Hilfe kamen. Die Menschen sind weiterhin auf Spenden angewiesen, da es immer noch nicht geklärt ist, in welcher Form und welchem Umfang staatliche Hilfen bereitgestellt werden.

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