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TH - Erdbebeneinsatz

30. Dez 2020

Novska - Kroatien

Einsatzart

Erdbebeneinsatz

Einsatzort

Novska - Kroatien

Einsatzbeginn

11:00 Uhr

Alarmierungsart

Anforderung Stadt Novska

Eingesetzte Kräfte

Feuerwehr Mengen

  • Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz KatS LF
  • Drehleiter DLK 23/12
  • Mannschaftstransportwagen MTW

Aufgrund eines schweren Erdbebens in der Gespanschaft Sisak-Moslavina in Kroatien am 29.12.2020, in der auch unsere Partnerstadt Novska liegt, wurde unbürokratisch noch am selben Abend Hilfe aus Mengen angeboten. Diese war verbunden mit der sofortigen Übergabe der in Mengen ausgemusterten Drehleiter. Nachdem über die Stadt Novska dann auch umgehend die Anforderung kam, beauftragte Bürgermeister Bubeck die Feuerwehr Mengen entsprechend.

Nach Klärung der Formalitäten rückten 11 Kameraden zu ihrer längsten Einsatzfahrt von 12 Stunden aus. Bereits ab der slowenisch-kroatischen Grenze wurden die Einsatzfahrzeuge durch spontanen Beifall, "Daumen" hoch, Hup- oder Blinkzeichen gewürdigt. In Novska erfuhr man dann, dass die Menschenrettung abgeschlossen sei und man sich auf Sicherungsmaßnahmen an den beschädigten Gebäuden konzentrieren könne. 

Am nächsten Morgen verlegte man um 07 Uhr in den Einsatzraum Petrinja, da in Novska selbst nur wenige Schäden zu verzeichnen waren. Zahlreiche Einsatzkräfte aus ganz Kroatien und einzelne Kräfte aus Slowenien waren vor Ort. Der Einsatzraum Petrinja war in sechs Abschnitte eingeteilt, von denen einer durch den Kommandanten Zlatko Pjecs aus Novska geführt wurde. In dem kleinen Ort Budicina begannen wir dann mit den Sicherungsmaßnahmen an den Gebäuden. Da insgesamt mehrere tausend Gebäude beschädigt wurden, musste man sich im großen und ganzen darauf beschränken, lediglich akute Gefahren zu beseitigen. Unzählige Kamine waren durch das Erdbeben gebrochen und mussten abgetragen werden. Lose Dachplatten wurden beseitigt.

Dies blieb für die gesamte Einsatzdauer unsere Haupttätigkeit. Ein Mal musste der Einsatz wegen des Fundes von Munition bis zum Eintreffen der Polizei unterbrochen werden. Offenbar sind 25 Jahre nach Ende des Krieges noch zahlreiche Waffen im Umlauf und manche Gebiete noch minenverseucht. Ein Gebäude, dass auf das Nachbargebäude zu stürzen drohte wurde nach einer Erkundung nicht abgestützt, sondern es wurde entschieden, das Gebäude abzureißen. Jeweils nach 15/16 Stunden waren wir dann jeweils wieder in Novska.

Das Einsatzgebiet der Wehren aus Novska und Mengen umfasste auch sehr kleine Dörfer in denen die Bewohner ein sehr einfaches Leben führen und über den Einsatz unendlich dankbar waren. Auch unsere Kameraden aus Novska und ihr Bürgermeister betonten, dass die spontane Hilfsaktion aus Mengen die bisherige Städtepartnerschaft auf eine neue und besondere Ebene stellen. 

Nach fünf Tagen im Einsatz konnten die Einsatzkräfte in der Nacht zum Montag wieder gesund nach Mengen zurückkehren und wurden mit einem Blaulichtkonvoi zurück ins Rettungszentrum geleitet. Ein besonderer Dank gilt auch allen Helfern im Hintergrund für ihre Unterstützung. 

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