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Sechstklässler nutzen Thementage für Jugendhausbesuch

04.04.2024

Die Neue Galerie heißt an drei Tagen sechs Klassen der Realschule willkommen

Mengen / Für Stefan Fetscher und einige der Schülerinnen und Schüler ist es nicht das erste Mal, dass sie sich im Jugendhaus im Mühlgässle sehen. Und das ist auch Teil der Thementage der Realschule, die sich um Gesundheit, Bewegung und Soziales drehen.

Die Musik wechselt, die Cocktailshaker klappern, der Tischtennisball hüpft über die Platte und die Figuren des Tischkickers drehen sich unaufhörlich. Die 6a der Mengener Realschule hat sich in drei Gruppen im Jugendhaus aufgeteilt. Nach einer Begrüßung durch Leiter Stefan Fetscher und seine beiden Helfenden, haben die Jugendlichen die Chance, sich ein Bild von den Angeboten zu machen. 

Nach einer halben Stunde wird gewechselt. Während eine Gruppe Mädchen dabei ist, sich an vier verschiedenen alkoholfreien Cocktails zu versuchen, treten Jungen und Mädchen beim Tischtennis gegeneinander an, gleiches gilt für das Tischkickerturnier. Die Stimmung ist ausgelassen, die Jugendlichen kommen aus sich heraus, tanzen und singen zur Musik. 

Der Tischkicker kommt bei den Jugendlichen gut an.
Der Tischkicker kommt bei den Jugendlichen gut an.

Kein alltägliches Bild, verdeutlicht Fetscher. Es handelt sich um eine homogene Gruppe, die durch den Besuch nur eine niederschwellige Hürde hat, es sei fraglich, ob sie auch ohne die Thementage den Weg ins Jugendhaus finden. Für die Schülerinnen und Schüler ist es die Chance, die Einrichtung durch die Thementage kennenzulernen sowie die Ansprechpartner und Öffnungszeiten. 

Sie alle sind herzlich eingeladen, immer wieder das Jugendhaus zu besuchen. Hier kommen Menschen aller Nationen zusammen, teilweise fehlen Sprachkenntnisse, was die Kommunikation erschwert. Dennoch hofft Fetscher, dass durch die Besuche der Schulklassen die Hürde noch geringer für die Jugendlichen wird und sie das Angebot nutzen, ein zweites Wohnzimmer und einen Raum ganz für sich zu haben.

„Wir nehmen die Sorgen, Bedenken und Probleme der Jugendlichen ernst, aber wir reagieren nicht wie Eltern oder Lehrer. Wir versuchen zu vermitteln und müssen an manchen Tagen zusehen, wie jemand sprichwörtlich gegen die Wand läuft“, fasst Fetscher einen Teil seiner täglichen Arbeit zusammen. Er hilft den Jugendlichen dabei, Bewerbungen zu schreiben, bei der Jobsuche und hat ein offenes Ohr.

Nachdem die alkoholfreien Cocktails gemixt wurden, schauen die Schülerinnen beim Tischtennis zu.
Nachdem die alkoholfreien Cocktails gemixt wurden, schauen die Schülerinnen beim Tischtennis zu.

Die Thementage, die den Besuch überhaupt ermöglicht haben, stehen im Schulcurriculum der Realschule. Ein Hauptaspekt ist die körperliche und mentale Gesundheit. Daraus ergeben sich diverse Unterpunkte wie die Frage, wie viel Zeit die Jugendlichen im Internet verbringen und welche Gefahren es dort gibt, welche Bewegungen sich in den Alltag integrieren lassen. 

In diesem Jahr war die 6a in der Bertha-Benz-Schule, um etwas über Lebensmittel zu lernen. So kann altes Brot zum Beispiel gut zum Backen genutzt werden. Außerdem, so Klassenlehrerin Marion Hügle, gibt es das Zuckerprojekt. Hier erfahren die Jugendlichen, wie viel Zucker in einem Energydrink sind, in einer Tüte Gummibärchen und was Zucker mit dem Körper macht.

Die Realschule Mengen hat seit 2017 die Thementage des Landes Baden-Württemberg als festen Bestandteil ihres Schulprogramms integriert. Diese Tage bieten ein umfassendes Programm zur Sucht-, Gewalt- und Gesundheitsprävention sowie zur Förderung von Lebenskompetenzen. Die Schule arbeitet mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen, um ein vielseitiges Programm anzubieten, das den Bedürfnissen der Schüler von Klasse 5 bis 9 gerecht wird. 

Mit Diana Deufel hat die Realschule eine federführende Organisatorin und Präventionsbeauftragte mit einem engagierten Team aus dem Kollegium, ohne deren Engagement ein solches Projekt nicht zu stemmen wäre, heißt es vonseiten der Realschule. Das zentrale Anliegen der drei Tage liegt in verschiedenen Unterrichtsinhalten, die in drei wesentlichen Säulen aufgegliedert sind: Sucht-, Gewalt- und Gesundheitsprävention. Jeder Realschüler durchläuft die verschiedenen Angebote innerhalb des Präventionskonzepts, erklärte Diana Deufel.

Seit 2017 sind die Thementage fester Bestandteil der Realschule Mengen.
Seit 2017 sind die Thementage fester Bestandteil der Realschule Mengen.

„Wir“, so Diana Deufel, „sind stolz, auf unsere kompetenten Fachexperten. Die meisten begleiten uns schon von Anfang an, gerade diese Verbindungen ermöglichen uns auch, diese tollen und wegweisenden Angebote anbieten zu können, in denen Stress abgebaut und Selbstbewusstsein aufgebaut wird“, betonte Diana Deufel. Die Lehrer erhalten bei dem Projekt neue Einblicke in die Persönlichkeiten ihrer Schüler und möchten diese Erkenntnisse zukünftig im Unterricht nutzen, um die Schüler weiter zu fördern und zu stärken, informierte die Realschule.