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Medizinstudentin informiert Gymnasiasten über Studium

05.03.2025

Medizinstudentin informiert Gymnasiasten über Studium
Medizinstudentin informiert Gymnasiasten über Studium

Stadt fördert Leonie Marie Heilig im Studium



Mengen 03.03.2025 / Die Stadtverwaltung Mengen setzt sich seit mehreren Jahren intensiv mit der medizinischen Grundversorgung in der Stadt auseinander, insbesondere dem Entgegenwirken einer drohenden Unterversorgung. Tenor aus diversen Beratungen war, dass der Fokus auf die frühzeitige Unterstützung der niedergelassenen Ärzte bei Nachfolgersuche, bei Neuansiedlungen die Hilfe bei der Suche nach geeigneten Praxisräumlichkeiten, die Beratung zu verschiedenen Fördermöglichkeiten sowie die individuelle Unterstützung von Medizinstudenten erfolgen soll. Eine erste Förderung wurde bereits 2023 ausgesprochen; die Geförderte hat sich dann aber doch gegen ein Medizinstudium entschieden. Nun hat der Gemeinderat der Stadt Mengen im Mai 2024 erneut eine Förderung zum Medizinstudium für Leonie Marie Heilig beschlossen.

Leonie Marie Heilig kommt gebürtig aus Rulfingen, hat 2022 ihr Abitur am Gymnasium Mengen absolviert und studiert derzeit im 6. Semester Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Zur Unterstützung des medizinischen Nachwuchses wird sie seit dem 5. Semester bis zum 13. Semester (Regelstudienzeit zzgl. 1 Semester) mit monatlich 150 € finanziell in ihrem Studium unterstützt und hat dafür im Gegenzug eine vertragliche Vereinbarung mit der Stadt geschlossen.

Vertragliche Vereinbarung für Förderung
Voraussetzungen aus dieser vertraglichen Vereinbarung sind beispielsweise, dass der Schulabschluss an einer Mengener Schule erworben wurde, die Zusage für einen Studienplatz bereits vorliegt, der nichtklinische Teil der zu absolvierenden Famulatur muss in einer städtischen Arztpraxis erfolgen und nach Beendigung des Studiums ist vorrangig eine örtliche Niederlassung anzustreben. Zu diesen grundsätzlichen Bedingungen wurde vereinbart, dass Leonie Marie Heilig nach dem 4. Semester einmal jährlich einen Vortrag über ein medizinisches Fachthema im Ärztezirkel der Stadt Mengen und ebenso einmal im Jahr einen Vortrag an einer weiterführenden Schule in Mengen abhält.



Vortrag über Inhalt, Ablauf und Besonderheiten eines Medizinstudiums
Ende Februar hat Leonie Marie Heilig nun einen überaus kurzweiligen, sehr informativen Vortrag vor einer Abschlussklasse des Gymnasiums Mengen, ihrer ehemaligen Schule, gehalten. Rund 20 Schüler/innen hörten interessiert zu und stellten zwischendurch sowie im Nachgang einige Fragen. Die Studentin berichtete nicht nur vom bloßen Studienverlauf, sondern gab viele praktische Tipps, worüber man sich bereits vor dem Studium Gedanken machen sollte – und auch, was zu vermeiden ist.

Voraussetzungen für ein Studium sind u. a. nicht nur ein gutes Abi, sondern auch der so genannte Medizinertest, der jedoch mehrfach angegangen werden kann. Die Platzvergaben an den Hochschulen und Universitäten werden sehr unterschiedlich gehandhabt, da lohnt sich eine umfassende vorherige Recherche. Das Studium an sich ist in drei Abschnitte aufgeteilt, die Vorklinik (4 Semester), die Klinik (6 Semester) und das Praktische Jahr.

Vorklinik, Klinik und Praktisches Jahr
In der Vorklinik, auch Physikum genannt, geht es erstmal darum, medizinisches und biochemisches Grundlagenwissen zu erhalten, u. a. lernt man dort auch das Blutabnehmen am Gummiarm. In der Klinikphase durchläuft man verschiedene fachärztliche Bereiche, wie z. B. die Chirurgie, Allgemeinmedizin und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Nach vier Famulaturen, also Praktika in Kliniken oder Praxen schließt man die Phase mit dem 1. Staatsexamen ab. Anschließend absolvieren die Studenten ihr Praktisches Jahr. Dies endet mit dem 2. Staatsexamen, dann dürfen sie sich, nach erfolgter Approbation, Arzt nennen.

„Good to know“ und praktische Tipps
Als Vorzüge des Medizinstudiums hebt Leonie Marie Heilig den festen Stundenplan und keine Hausarbeiten sowie Vorträge hervor. Man benötigt keine Bücher mehr oder kann diese in der Bibliothek ausleihen. Alles funktioniert digital, wofür natürlich eine gute technische Ausstattung Voraussetzung ist, und die Universitäten stellen sämtliche Lizenzen kostenfrei zur Verfügung. Vorlesungen finden häufig hybrid statt und nach einer Weile hat man auch raus, welche Vorlesungen tatsächlich Pflicht und sinnvoll sind. „Vier gewinnt“ ist ein beliebtes Motto, d. h. mit einer vier hat man eine Prüfung bestanden und selbst wenn nicht, kann man diese wiederholen. Besonders hebt sie das Gemeinschaftsgefühl hervor, es gibt keinen Konkurrenzkampf und ein hervorragendes Sport- und Freizeitangebot. Tolle Feste wie z. B. die Mediziner-Meisterschaften in Thüringen unterstreichen dies noch. Die Durchfall- und Abbruchquoten des Studiums sind sehr gering.

Bei der Wahl des Studienortes gibt die Studentin zu bedenken, dass je größer die Stadt ist, es umso unpersönlicher und vor allem teurer ist. Mit Jena hat sie für sich einen perfekten Ort gefunden und bezeichnet die junge, moderne Stadt als großes Dorf mit viel Natur drumherum. Man sollte sich so früh wie möglich um eine Unterkunft kümmern und die Kosten für Wohnen, Leben sowie Studiengebühren gut kalkulieren. Hilfreich dabei sind Fördermöglichkeiten wie BAFÖG, Stipendien und ggf. die Suche nach einem Nebenjob. Leonie Marie Heilig arbeitet nebenbei als Tutorin, d. h. sie gibt praktische Anwendungsseminare für andere Studierende.

Die Stadt Mengen und Wirtschaftsförderin Kerstin Keppler, die bei diesem spannenden Vortrag von Leonie Marie Heilig dabei sein durfte, bedanken sich bei ihr für die hervorragend aufbereiteten Informationen und wünschen der Studentin weiterhin viel Erfolg.

Wer Interesse an dem Förderprogramm hat und/oder weitere Informationen dazu benötigt, kann sich gerne an Wirtschaftsförderin Kerstin Keppler tel. unter 075 72 / 607-530 oder per E-Mail an kerstin.keppler@mengen.de melden.

Foto: Die Medizinstudentin Leonie Marie Heilig hält im Rahmen der städtischen Förderung einen Vortrag am Gymnasium Mengen (Stadt Mengen)

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