16.05.2025
Die MenschenRäume laden zum Begegnungsfest ein
Selbstbestimmt, teilhaben, sozial, sicher, gleichwertig und eingebunden sein, diese Stichworte fassen grob die Arbeit der Quartiersarbeit in Mengen zusammen. Der baden-württembergische Minister für Soziales, Gesundheit und Integration - Manfred Lucha - besuchte erneut das Leuchtturmprojekt MenschenRäume in Mengen. Er folgte sehr gern der Einladung in die Ablachhalle und ließ in seinem Grußwort die Idee und die Umsetzung der Landesstrategie Quartier 2030 Revue passieren. Der demografische Wandel sei herausfordernd und auch die nächste Generation im Landtag müsse weiterhin intensiv solche Projekte vorantreiben, sagte Lucha mit Blick auf die Landtagskandidatinnen Hanna Stauß, Grüne, und Ilona Boos, CDU. Er sprach sich dafür aus, Einrichtungen wie Mengens Mehrgenerationenhaus MenschenRäume auch weiterhin zu fördern. Diese seien Orte des gesellschaftlichen Miteinanders und ersetzen in vielen Fällen wegbrechende familiäre Strukturen.
Menschen in einem sozialen Quartier sollen nicht vereinsamen und auch bei schmalem Einkommen selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sein, so wie im Café Brauchbar der MenschenRäume. Für Herrn Minister Lucha persönlich bedeute gelungene Quartiersarbeit die Sicherheit der Selbstbestimmung bis zum Lebensende: „Ich bleibe zu Hause, nicht solange es geht, sondern grundsätzlich.“ betonte Minister Lucha. In der ehemaligen Bibo entstand mit Hilfe des Förderprogramms Quartiersimpulse im letzten Jahr nun auch in Mengens Kernstadt ein Bürgerbegegnungstreff. Im Café Brauchbar sind alle Menschen willkommen, unabhängig von Einkommen, Alter und Herkunft. Das wurde bei der Projektzusammenfassung durch Cheyenne Spies vom Leitungsteam der MenschenRäume deutlich. Begonnen hatte die Entwicklung der MenschenRäume 2019 in Blochingen und weitete sich ab 2021 auf die Teilorte Beuren, Rosna, Ennetach und Rulfngen aus. Alle Stadtteile haben einmalige Angebote geschaffen, die von Pizza mit Jugendlichen über Tanzkurse bis hin zum Tischtennisteam reichen und für alle Menschen offen sind.
In den Räumen des Café Brauchbar in Mengens Zentrum gibt es fair gehandelten Kaffee sowie selbstgebackene Kuchen und kleine Gerichte. Aber auch Sprachkurse, Kreativtreffs und vor allem eigene Initiativen haben ihren Platz. So knüpft die ukrainische Gemeinschaft u.a. hier Tarnnetze für die Soldaten an der Front. Daneben sind Beratungen zu Antragstellungen, Familien- und Pflegethemen sowie bei finanziellen Fragestellungen fester Bestandteil des Angebots. Und es wären nicht die MenschenRäume, wenn nicht spontane Programmänderungen möglich wären: Zwei Frauen aus der ukrainischen Gemeinschaft gingen spontan auf die Bühne und sprachen den MenschenRäumen ihren Dank aus. Sie rührten damit die Initiatorin der Quartiersarbeit in Mengen, Johanna Benz-Spies, und ihre Familie zu Tränen.
Dieses Engagement lobte auch Bürgermeister Philip Schwaiger. „Die Stadt ist dankbar, die MenschenRäume zu haben“, betonte er.
Das Projekt strahle bereits über die Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinaus und zeige auf, welch tolles soziales Netzwerk bestehe, so Schwaiger weiter. Er und Herr Minister Lucha waren Gäste des Podiumsgesprächs zum Thema „Mehrwert der Quartiersarbeit für den ländlichen Raum“. Mit ihnen nahmen der CDU-Landtagsabgeordnete, Klaus Burger, Torsten Schillinger, Sozialdezernent des Landkreises Sigmaringen, sowie Ankica Rukavina, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft Mehrgenerationenhäuser Baden-Württemberg, an dem Gespräch teil. Alle betonten die Wichtigkeit des generationenübergreifenden Ansatzes in der Quartiersarbeit. Nur so könne man den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Das wurde auch in der Sketcheinlage von Claudia Kayser, MenschenRäume Rulfingen, und Lisabeta Ott, mobile Jugendarbeit Mengen, deutlich.
Und Erich Spies, Vorsitzender des Blochinger Wichtele e.V., dem Partner der Stadt Mengen in der Quartiersarbeit, betonte:. „Zusammenhalt ist essenziell und nur miteinander erreichen wir viel!“. Dem stimmte auch Nikolai Hepp vom Bereich Soziales der Stadt Mengen zu. Die vielen anwesenden Kooperationspartner der MenschenRäume seien Beweis dafür, was für ein vielfältiges Netzwerk in den letzten Jahren entstanden ist. Lob für das „Trio Spies“ und alle Ehren- und Hauptamtlichen gab es auch von Klaus Burger, der von Beginn an ein starker Befürworter des Projekts MenschenRäume war. Wie sich die Arbeit der MenschenRäume in der Praxis darstellt, zeigten Claudia Kayser, von Oifach Zamma Komma in Rulfngen, und Lisabeta Ott, mobile Jugendarbeit Mengen, in einem gelungen Sketch auf.
Würdevoll umrahmt wurde das Begegnungsfest durch die Musikwerkstatt der MenschenRäume. Kleine und große Engagierte der
MenschenRäume brachten mit bunten Tüchern zu Sarah Connors Lied „Wie schön du bist“ leuchtende Farben auf die Bühne und
luden anschließend zu einem ebenfalls bunten MenschenRäume Büfett mit Leckereien aus unterschiedlichsten Ländern.