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Ein Erinnerungsort für Familien

14.07.2023

Auf dem Friedhof der Stadt Mengen gibt es nun ein Grabfeld für Sternenkinder

Die Grabanlage auf dem Mengener Friedhof ist gesegnet und eingeweiht worden.
Die Grabanlage auf dem Mengener Friedhof ist gesegnet und eingeweiht worden.

Viele Spender, der Hospizverein und die Stadt haben es ermöglicht, das Sternenkindergrabfeld auf dem Mengener Friedhof einzurichten. Eine Skulptur und Plätze zum Sitzen bieten den würdigen Rahmen für Mütter, für Väter und Familien, die um ihre verstorbenen Kinder trauern.

Ein Rauschen geht durch das Blätterdach der Bäume, Menschen tummeln sich in der Nähe einer kleinen Schaukel und ein Gitarrist macht sich bereit. Der Ort, an dem die Sternenkinder in Mengen beigesetzt und ihrer erinnert wird, ist in der Nähe der Kapelle auf dem Friedhof. Ein prominenter Platz, um zu verdeutlichen, dass es kein Tabu ist, sondern eine Notwendigkeit, um für Fehlgeburten und Totgeburten trauern zu dürfen.

Der Hospizverein Mengen hatte insgesamt 10.800 Euro gesammelt und gespendet, um diesen Ort zu realisieren, nun wurde er gesegnet und eingeweiht. Der städtische Bauhof half bei den Arbeiten, die Hautaufgabe übernahm Steinmetz Christoph Carl Stauß. Er schaffte durch sein Werk ein Symbol für das Grabfeld: Ein Haus samt Sitzquadern zum Verweilen, zum darauf Spielen, zum Trauern und vor allem zum Erinnern, wie die Vorsitzende des Vereins, Brunhilde Raiser, bemerkt. Sie und Manfred Moll haben das Projekt initiert und sich dafür stark gemacht. In ihrer Rede betont Raiser die Wichtigkeit für Mütter und Familien ihr Kind zu begraben und den Namen auf eine kleine Steinplatte zu gravieren. Für alle die, denen dies nicht möglich war/ist, kann der Ort ein Erinnerungs- und Trauerort werden.

„Es sind Kinder der Hoffnung, die in den Himmel hineingeboren wurden“, sagt Claudia Roeder vom Pastoralteam der katholischen Kirche. Passend dazu gibt es neben dem Grabfeld auch eine kleine Schaukel, „die auf einem Friedhof nicht unbedingt erwartet wird, aber den Bedürfnissen der betroffenen Familien gerecht wird“, so Bürgermeister Stefan Bubeck. Dieser Ort ist eben auch für die Geschwister gedacht, die ihrer Schwester/ihrem Bruder nie begegnen werden.

Brunhilde Raiser setzte sich für das Projekt ein.
Brunhilde Raiser setzte sich für das Projekt ein.

Es wäre schön, wenn sich Menschen im Rahmen einer Patenschaft zeitlich befristet bereit erklären könnten, danach zu schauen, dass dieses Areal in gutem Zustand ist—dann bleibt es ein Ort, an dem sich Menschen trotz ihrer Trauer wohlfühlen können. Gerne können sich Interessierte beim Hospizverein melden.

Bürgermeister Stefan Bubeck bei der Einweihung der besonderen Grabanlage.
Bürgermeister Stefan Bubeck bei der Einweihung der besonderen Grabanlage.
Das Grabfeld für Sternenkinder in Mengen ist eingeweiht und gesegnet. (Fotos: Stadt Mengen)
Das Grabfeld für Sternenkinder in Mengen ist eingeweiht und gesegnet. (Fotos: Stadt Mengen)